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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 100

1896 - Leipzig : Voigtländer
100 btt während seines Kreuzzuges in sein apulisches Knigreich eingefallen waren. Er zwang den Papst zum Frieden und zur Aufhebung des Bannes. Die nun folgende Friedenszeit benutzte Friedrich namentlich dazu, um sein sicilianisches Knigreich (Neapel und Sicilien) in einen wahren Musterstaat zu verwandeln. Dann aber hatte er wieder gegen die lombardischen Städte zu kmpfen. Er siegte bei C o r t e n u o v a (1237), entzweite sich aber von neuem mit dem Papste Jnnoeenz Iv. Dieser lie ihn durch die Kirchenversammlung zu Lyon fr abgesetzt erklären und bewirkte, da der Landgras Heinrich Raspe vonthringen zum Kaiser gewhlt wurde. Dieser nur von geistlichen Fürsten gewhlte Gegenkaiser konnte sich jedoch nicht behaupten und starb bald. Aber die Entzweiung in Deutschland dauerte sort, und Friedrich rieb sich in steten Kmpfen in Italien auf. Er starb in Unteritalien. 6. Konrad Iv. (12501254), Friedrichs Sohn, hatte zum Gegenknig Wilhelm von Holland, der nach Raspes Tod von der ppstlichen Partei gewhlt worden war. Um sich das Knigreich Neapel zu erhalten, ging Konrad nach Italien. Dort starb er aber nach kurzer Regierung, 1254. 56. Das Interregnum; Ausgang der Kreumge. 1. Das Interregnum, 1254 1273. Mit dem Tode Konrads Iv. trat ein lngeres Interregnum, d.h. Zwischenreich, ein, 12541273. Als nmlich zwei Jahre nach Konrads Iv. Tode sein Gegenknig, Wilhelm von Holland, auf einem Zuge gegen die Friesen erschlagen worden war, erkauften zwei Auslnder die deutsche Knigswahl mit Geld; der eine Teil der bestochenen Fürsten whlte den englischen Grafen Richard von Eornwallis, der andere den König Alfons von Kastilien. Beide blieben ohne Ansehen im Reiche; Richard kam selten, Alfons niemals nach Deutschland. Die wichtigsten kaiserlichen Rechte gingen an die Fürsten ver-loren; das deutsche Reich begann sich mehr und mehr in einzelne Landes-gebiete aufzulsen. Zerrttende Fehden, Raubwesen und Faustrecht erfllten diese kais er lose Zeit. In diese Zeit des Interregnums fllt auch der gnzliche Untergang des hohenstaufifcheu Geschlechts, sowie der letzte Kreuzzug. 2. Untergang der Hohenstaufen. Konrads Iv. Sohn Konradin (d. i. der kleine Konrad) war bei des Vaters Tode noch ein unmndiges Kind. Sein Erbland Neapel und Sicilien nahm, auf Einladung des Papstes, der Gras Karl von Anjou, der Bruder des Knigs Ludwig des Heiligen von Frankreich, in Besitz. Konradin, in Deutschland aufgewachsen, zog als fnf-zehnjhriger Jngling zur Eroberung seiner Erblande mit einem Heere der

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 47

1895 - Leipzig : Voigtländer
47 I 37. (94.) Die folgenden Kaiser aus dem hohenstaufischen Haufe. 1- Heinrich Vi. (11901197), Friedrichs I. Sohn, vermhlt mit K o n st a n t i a, der (normannischen) Erbin des Knigreichs Neapel und Sizi-lim, gelangte erst nach blutigem Kriege in den Besitz dieser Lande. Sein Plan, die Kaiserwrde in dem hohenstaufischen Hause erblich zu machen, scheiterte an dem Widerstande der geistlichen Fürsten. Er starb in noch jugend-lichem Alter zu Messina. 2. Philipp von Schwaben (11981208) und Otto Iv. (1198 bis 1*215). Nach Heinrichs Vi. Tode whlten dieghibellinen seinen Bruder Philipp, den jngsten Sohn Friedrichs I., die W e l s e n Heinrichs des Lwen Sohn Otto. Im Kampfe beider Kaiser gegeneinander behielt Philipp die Oberhand, obgleich Otto anfnglich von dem groen Papste Innocenz Iii. untersttzt wurde. Nach Philipps Ermordung durch den Pfalzgrafen Otto vonwittelsbach wurde Otto Iv. als Reichsoberhaupt allgemein aner-kannt. Er zerfiel aber spter mit dem Papste, und dieser stellte Heinrichs Iv. Sohn, den jungen Friedrich, als Kaiser auf. Friedrich wurde in Aachen von den Fürsten gekrnt, und Otto, jetzt von allen verlassen, zog sich in seine braunschweigischen Erblande zurck, wo er nach einigen Jahren starb. In diese Zeit fllt der vierte Kreuzzug 1202, der von franzsischen Rittern 1202 mit Hilfe der Venetianer unternommen wurde. Aber, statt nach Palstina Zu. segeln, griffen die Kreuzfahrer in einen Thronstreit des griechischen Reiches ein, eroberten Konstantinopel und grndeten dort das lateinische Kaisertum, das etwa ein halbes Jahrhundert bestanden hat. 3. Friedrich Ii. (12151250), ein hochbegabter, glnzender Herrscher, König von Sizilien, stand bis zum Antritt seiner Regierung unter der Vor-mundschast des Papstes Innocenz Iii. Bald nach seiner Kaiserkrnung geriet er mit den folgenden Ppsten in den heftigsten Streit, zunchst weil er den bei seiner Krnung gelobten Kreuzzug nicht sogleich ausfhrte. Beide Parteien, die Anhnger des Kaisers oder Ghibellinen und die ppstlich Gesinnten oder Welsen, kmpften um den Vorrang. Friedrich wurde in den Bann gethan, zog aber dennoch nach Palstina (5. Kreuzzug) und er-1228 hielt in einem Vertrage mit dem Sultan von gypten die Stadt Jerusalem, wo er sich selbst die Krone als König von Jerusalem" aussetzte, nebst Beth-lehem und Nazareth. Nach feiner Rckkehr mute der Kaiser zunchst die ppstlichen Truppen vertreiben, die während seines Kreuzzuges in sein apu-lifches Knigreich eingefallen waren. Er zwang den Papst zum Frieden und zur Aufhebung des Bannes. Die nun folgende Friedenszeit benutzte Fried-rich namentlich dazu, um fein stzilianisches Knigreich (Neapel und Sizilien) in einen wahren Musterstaat zu verwandeln. Dann aber hatte er wieder

3. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 132

1891 - Leipzig : Voigtländer
!' 132 lie und die Wahl des Landgrafen Heinrich Raspe von Th -ringen zum Kaiser bewirkte. Dieser nur von geistlichen Fürsten ge-whlte Gegenkaiser konnte sich jedoch nicht behaupten und starb bald. Aber die Entzweiung in Deutschland dauerte fort, und Friedrich rieb sich in steten Kmpfen in Italien aus. Whrend seiner Regierung drangen die den Hunnen verwandten Mongolen, die sich unter demdschingischan Temudschin zu groer Macht erhoben hatten' aus Asien durch Rußland und Ungarn verwstend bis Schlesien vor. siegten bei Liegnitz (1241), gingen dann aber nach Ungarn zurck. (Rußland blieb ihnen noch 200 Jahre lang unterworfen.) 2. Konrad Iv. (12501254), Friedrichs Sohn, ging, um sich das Knigreich Neapel zu erhalten, das der Papst als erledigtes Lehen erklrte, nach Italien, starb aber dort bald. Er war der letzte Kaiser aus dem hohenstausischen Hause. 3. Untergang der Hohenstaufen. Da Konrads Iv. Sohn Kon-radin (d. i. der kleine Konrad) bei des Vaters Tode noch ein unmn-diges Kind war, so nahm, vom Papste herbeigerufen, der Graf Karl von Anjou, Bruder des Knigs Ludwig des Heiligen von Frankreich, Neapel und Sizilien in Besitz. Konradin, in Deutschland aufgewachsen, kam als fnfzehnjhriger Jngling zur Eroberung feiner Erblande mit einem Heere der die Alpen, wurde aber in der Schlacht bei Tagliacozzo geschlagen, aus der Flucht gefangen und (1268) mit seinem Freunde Friedrich von Baden auf Befehl Karls von Anjou zu Neapel hingerichtet. Er starb mit dem Herzen eines Kindes: sein letzter Ausrus galt dem Jammer seiner Mutter. Mit ihm erlosch das Haus der Hohenstaufen. Karls tyrannische Regierung veranlate einen Aufstand auf Sizilien, die sizilische Vesper 1282, der seiner Herrschaft auf der Insel ein Ende machte. Peter von Aragonien, durch seine Gemahlin den Hohenstaufen verwandt, er-hielt die Krone von Sizilien. 4. Ende der Kreuzzge. Die von Friedrich Ii. in Palstina errungenen Erfolge waren von kurzer Dauer. Schon nach 10 Jahren ging Jerusalem den Christen abermals verloren. Es wurden daher noch 2 weitere Kreuzzge unternommen, aber ohne Erfolg. 1248 5. Der sechste Kreuzzug 1248, von König Ludwig Ix. dem Heiligen von Frankreich unternommen, wendete sich gegen gypten, wo der König nach anfng-lichem Vordringen in Gefangenschaft geriet und nur durch Aufgeben des er-oberten Gebiets seine Freiheit wieder erlangte. 1270 6. Der siebente Kreuzzug 1270 wurde ebenfalls vonludwigdemheiligen angetreten. Der König fhrte sein Heer nach Nordafrika, um zunchst dort die Un-glubigen zu bekmpfen, starb aber vor der Stadt Tunis an einer Seuche.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 93

1911 - Breslau : Hirt
51. 52. Der erste Kreuzzug. 93 Im Osten dagegen lagen die Verhltnisse fr die Christen weniger Der Osten, gnstig. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts wurden die Sarazenen so gefhrlich, da sich der ostrmische Kaiser Alexius, der dogmatischen und kirch-liehen Streitigkeiten vergessend, an den Papst mit der Bitte um Hilfe wandte. Nachdem sich von dem Kalifat von Bagdad ein zweites der Fatimiden Die in gypten losgelst hatte (vgl. 28), wurde jenes von den aus Zentral-S-idschuken. asien hereinbrechenden trkischen Seldschnken berwltigt. Nach der Eroberung aber zerfiel die seldschukische Herrschaft selbst in mehrere selbstndige Emirate oder Sultanate. Diese Zersplitterung der mohammedanischen Welt erleichterte den Angriff der Kreuzfahrer. Den Anla zu den Kreuzzgen gaben die Klagen der christlichen Anla der Pilger der die Mihandlungen in Palstina, denen sie seit der Hernftreu33ti9e' schaft der glaubensstrengen Fatimiden und in noch hherem Grade seit der seldschukischen Eroberung ausgesetzt waren. Hatte man schon seit der Erbauung der Kirche des Heiligen Grabes durch Helena, die fromme Mutter Konstantins des Groen, Wallfahrten zum Heiligen Grabe unter-nommen, so hatten sich diese im 11. Jahrhundert unter der Einwirkung des von Eluny ausgehenden asketisch-schwrmerischen Geistes bestndig vermehrt. Der Gedanke, den zuerst Gregor Vii. ausgesprochen hatte, da die Sttte der heiligsten Erinnerungen den Unglubigen entrissen werden msse, fand deshalb einen wohlvorbereiteten Boden. berdies kamen zu den religisen Beweggrnden vielfach auch solche politischer, sozialer und z. B. fr die italienischen Seestdte - wirtschaftlicher Art. Urban Ii. verkndete den Kreuzzug auf den Konzilien zu Piacenza und Clermont (1095) und entfesselte damit die gewaltige Bewegung. Unter dem Rufe Gott will es!" lieen sich Tausende das rote Kreuz auf die (linke) Schulter heften. In dem waffenfrohen, sich unaufhrlich befehdenden Adel aller abend-Ritterstand, lndischen Staaten, besonders der Franzosen, fand sich eine unerschpfliche Flle von Kraft dazu bereit, dieses Unternehmen zu verwirklichen. Dadurch, da diesem Adel, der nur fr den Waffendienst lebte, das erhabenste Ziel fr seinen Tatendurst hingestellt wurde, erhielt sein wildes Leben einen edleren Gehalt. Es entwickelte sich der Ritterstand, die Kriegerkaste, deren Waffen jetzt mehr in den Dienst der Religion traten und von der Kirche ihre Weihe empfingen. 53. Der erste Kreuzzug (10961099). Dem Kreuzzuge der Fürsten Vorlufer gingen schlecht geordnete Scharen meist von Leuten, die nichts zu ver-^^^ Iieren hatten, unter Fhrung des Einsiedlers Peter von Amiens und Walters von Habenichts vorauf. Schon beim Angriff auf Nica in Kleinasien wurden sie vollstndig aufgerieben. Unter den Teilnehmern am ersten Kreuzzuge traten Gottfried Der von Bouillon, Herzog von Niederlothringen, und fein Bruder Bal-^^uzzug duin, Graf Robert von Flandern, Graf Hugo von Vermandois,

5. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 84

1835 - Berlin : Trautwein
84 Dritte Periode. 1096 — 1273. großer Thätlgkeit, stand Anfangs unter der Vormundschaft seiner männlich entschlossenen und bis zu ihrem Tode sehr einflußreichen Mutter, Blanca's von Castilien; er endigte den Albigenserkrieg ^ 1229 durch einen Vertrag, nach welchem Raimund Vii. (st. 1249) den östlichen Theil seiner französischen Länder der Krone überließ, der andere seiner, Ludwig's Bruder, Alfons von Poitou, zur Ge- mahlinn bestimmten, Tochter Johanna nach seinem Tode Zufällen sollte, er vereinigte auch die Länder des Vizgrafen von Carcassonne, Beziers und Albi mit der Krone, und er demüthigte mit rascher Thätigkeit die in der ersten Hälfte seiner Negierung noch sich auflch- nenden Vasallen. Zum Danke für Genesung von schwerer Kranke heit unternahm er, begleitet von seinen Brüdern Robert von Artois, Alfons und Karl von Anjou, einen (den sechsten großen) Kreuzzug*) (1248—1254), besetzte 1249 Damiette, wurde aber beim weitern Vorrücken vom Feinde eingeschlossen und gerieth mit seinem, durch Mangel und Krankheiten geschwächten, Heere in eine Gefangenschaft, während der die Mameluken 1250 den Eju- biden die Herrschaft über Aegypten entrissen; er erhielt nur nach Zurückgabe jener Stadt die Freiheit wieder und verweilte darauf in Palästina, mit der Sicherung der christlichen Besitzungen be- schäftigt, bis der Tod seiner Mutter, Regentinn Frankreich's seit seiner Abwesenheit, ihn zur Rückkehr nöthigte. Zn einem Ver- trage mit Aragonien (1258) entsagte er der Lehnshoheit über die Grafschaft Barcelona gegen eine ähnliche Verzichtung aragonischer Seits, und 1259 gab er an Heinrich Ii. (mit Rücksicht auf die nicht ganz rechtmäßige Erwerbung der englischen Lehen) Perigord, Limousin und einen Theil von Quercy zurück und versprach die (1279 statt findende) Abtretung der Landschaft Agenois beim Rück- fall derselben an die Krone, während Heinrich Iii. auf die übrigen ehemals englischen Besitzungen verzichtete. Verbesserung des Ge- richtswesens und Aufrechthaltung der inner» Ruhe und Ordnung erstrebte und bewirkte er durch viele Gesetze und eigene Richter- sprüche; durch eine pragmatische Sanction ordnete er 1269 den Zustand der französischen Kirche und beschränkte die päbstlichen Geldforderungen. Unbegnügt mit dem Erfolg seines Kreuzzugs, trat er 1270 einen zweiten Kreuzzug**) an, starb aber schon *) Wilken Vii. Abkh. 1. **) Wirken Vil. Al'tk). 2.

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 144

1873 - Heidelberg : Winter
144 Kap. 134. Religionskriege in Frankreich. fand. Da jedoch auch jener mchtige, durch sein Kriegsglck wie durch die innere Ver-waltung seines Reiches ausgezeichnete Sultan in seinem Lager vor Szigeth an einer Krankheit starb, so zogen sich die Trken zurck, da sein Nachfolger Selim Iii. einen zwanzigjhrigen Frieden mit Oesterreich schlo. 4. Die reformatorischen und politischen Bewegungen des 16. Jahrhunderts in den brigen europischen Staaten. (Umri n, 57-61.) Kap. 134. Die Religionskriege in Frankreich. (1.) Calvin's* Lehre hatte sich von Genf aus zunchst in Frank-reich trotz aller Verfolgungen weit verbreitet und durch den in ihr vorherr-schenden Sitteneifer einen scharfen Gegensatz zwischen Katholiken und Prote-steinten hervorgerufen. Bald wurde daselbst die Reformation in die Hof-parteiuugeu hineingezogen und zu politischen Zwecken bentzt. Unter König Heinrich Ii. (15471559, s. Kap. 132) war das aus dem lothringischen Hause stammende Geschlecht der Guisen, dessen Haupt da-mals Franz von Guise war, zur vorherrschenden Macht am Hofe ge-kommen; sie hatten aber die Familie der Bourbonen und das Haus Mont-morency zu Gegnern. Da mit dem letztern auch der calvinistische Ao-miral Coligny verwandt war, so wurden die Protestanten berhaupt zur bourbonischen Partei gerechnet und unter dem Namen Hugenotten von den Guisen verfolgt. Diese Verfolgung mehrte sich nach Heinrichs Ii. Tod unter dessen Nach-folger, dem schwachen Franz Ii., an dessen Hofe die Guisen unumschrnkt herrschten. Vergebens suchten die Bourbonen die Guisen zu strzen. Als aber Franz bald starb und die fr seinen minderjhrigen Bruder und Nach-folger Karl Ix. regierende Knigin-Mutter Katharina von Medici anfangs die Bourbonen begnstigte, so erhielten die Protestanten durch das Edict von St. Germain vom 17. Januar 1562 freie Religionsbung auer-halb der Städte. Es fehlte aber nicht an Reibungen, und als einst die Leute des Herzogs Franz von Guise einen Gottesdienst der Hugenotten aus Uebermuth strten und daraus eine Schlgerei entstand, die man das Blutbad zu Vassy nannte, griffen die Protestanten allenthalben zu den Waffen, und es erfolgten 1562 1598 neun gruelvolle Religionskriege. Obgleich nach dem zweiten dieser Kriege den Hugenotten das Januar^ edict besttigt wurde, so trieben ihre Gegner auf's neue zum Krieg. Im dritten Kriege wurde sogar der Herzog Ludwig von Eonds-Bourbon meuchlings ermordet. Daher trat nun der junge König Heinrich von Navarra mit dem jungen Cond6 (dem Sohne des Ermordeten), unter-sttzt von Coligny, an die Spitze der Hugenotten, so da diese, ungeachtet einiger Nieberlagen, im ^rieben von St. Germain en Laye fast 1570 vllige Re ligi onsfreiheit (auerhalb Paris) und vier Sicherheitsstbte errangen. (2.) Der Friebe schien ernstlich gemeint; benn die Guisen muten vorn Hofe weichen; man leitete zwischen dem jungen Heinrich von Navarra

7. Mittlere und neuere Geschichte - S. 35

1861 - Eisleben : Reichardt
35 ober- und niederrheinischen, ober- und niedersächsi- schen.ii) Postwesen. Vergrößerung der Hausmacht durch Heirathen. Sein Sohn Philipp der Schöne h. die Erbprin- cesstn von Castilien Johanna (die Wahnsinnige), sein Enkel Ferdinand erwirbt durch Heirath die Kronen von Ungarn und Böhmen. 1497 Die Portugiesen unter Vasco de Gama um- schiffen Afrika und entdecken den Seeweg nach Ostindien. 1486 war bereits Bartholomaus Dia; bis zur Südspitze gekommen. 1) — Jetzt Handelsblüthe Por- tugals unter E m an uel dem Großen. 1500 Der Portugiese C a b r a l entdeckt Brasilien. 1515 Franz I. von Frankreich erobert durch die Schlacht von M a r i g n a n o Mailand. Kriege in Italien zwischen Franzosen und Spa- niern, die sich Neapels bemächtigt hatten. Maxi- milians Theilnahme an diesen Kämpfen blieb ohne Nutzen. 1519—1521 Eroberung von Mexico durch den Spa- nier Ferdinand Cor tez. Verbrennung der Schiffe. König Montezuma. 1519 — 1522 Erste Weltumsegelung unter dem Por- tugiesen M a g e l h a e n. Er selbst auf den Philippinen erschlagen. 1580 zweite Weltumsegelung durch Franz Drake. (Kar- toffeln). 1530 Franz Pizarro erobert das goldreiche Peru. h) Brandenburg und Sachsen gehörten zum obersächsischcn Kreise. i) Von ihm Sturmkap genannt. Warum aber nannte König Jo- hann Ii. es „Cap der guten Hoffnung"? 3*

8. Geschichte des Mittelalters - S. 84

1861 - Freiburg : Herder
84 Geschichte des Mittelalters. Die Mame- luken. Deraltevom Berge u. die Haschischim. verlor aber am 23. August 1268 bei Tagliakozzo, unweit Aquila Ln Neapel, den schon gewonnenen Sieg durch die Unvorsichtigkeit seiner Leute, die sich zu frühe der Plünderung des feindlichen Lagers über- ließen. Zn Astura wurde er von dem Verràther Frangipani ge- fangen und an Karl ausgeliefert, der ihn durch ein unordentliches Gericht zum Tode verurtheilen und am 29. Oktober 1268 enthaupten ließ. Die sicilische Vesper (30. März 1282). § 250. Die französische Herrschaft war und blieb in Unteritalien verhaßt, vorerst vermochte jedoch nur die Znsel Sicilien sie abzu- schütteln; in Palermo brach am 30. März 1282 ein Aufstand aus (sicilische Vesper), der sich über die ganze Insel verbreitete und alle Franzosen vertilgte. Der Leiter des Aufstandes, Johann von Pro- cida, rief den König Peter von Aragonien herbei, dessen Ge- mahlin eine Tochter Manfreds war. Er wurde in Palermo gekrönt und behauptete sein neues Königreich gegen alle Angriffe der Franzosen. Erster Kreuzzug Ludwigs Ix. (1248—1250). § 251. Der fromme König von Frankreich Ludwig Ix. hatte während einer Krankheit einen Kreuzzug gelobt und auf seinen Ruf sammelte sich die Blüte der französischen Ritterschaft, mit welcher sich Ludwig Ix. zu Aiguesmortes (in der Provence) einschiffte und in Aegypten landete, weil von dessen Besitze die Behauptung Palä- stinas abhing, wie die Erfahrung bewiesen hatte. Er eroberte auch 1249 das wichtige Damiette sehr leicht, allein das unbesonnene Vorrücken seines Bruders, des Grafen von Artois, kostete einen Theil dcs Heeres, und als Ludwig Ix. sich dennoch im Nilthale halten wollte, kam der Rest des Heeres durch Hunger, Schwert und Ueberschwem- mung in solche Bedrängniß, daß der König dasselbe nur durch Ergebung an die Mameluken retten konnte. Diese Kriegerschaar bestand aus ge- kauften Sklaven (daher der Name, vom arabischen Memalik, d. h. Sklave), größtentheils Kaukasiern, welche als Leibwache des Sultans organisiert waren und auch bald genug die Rolle der Prätorianer und Türken nachahmtcn und von 1254—1516 dem Lande Dynastien aus ihrer Mitte gaben. Sie ermordeten fast unter den Augen des französi- schen Königs ihren Sultan Tur an sch ah und bedrohten jenen selbst mit dem Tode, doch zwang die muthige Standhaftigkeit des Gefangenen ihnen Achtung ab und sie ließen ihn gegen ein großes Lösegeld mit den noch übrigen Gefangenen frei. § 252. Ludwig Ix. blieb bis April 1254 in Palästina, verstärkte die Festungswerke der den Christen noch gebliebenen Städte, versuchte aber vergeblich durch die Benutzung der unter den mohammedanischen Herrschern ausgebrochenen Feindseligkeiten, wie Kaiser Friedrich Ii., Jerusalem wieder zu gewinnen. Damals trat er selbst in ein Ver- ständniß mit dem „Alten vom Berge", dem Haupte der Assassiuen. Diese waren eine mohammedanische schwärmerische Sekte (sogenannte Ismaelite»), von dem Genüsse der Haschisch«, eines aus Hanfblüte be- reiteten, wie Opium wirkenden Berauschungsmittels Haschischim (daraus das abendländische Assassine«) genannt, gestiftet in Persien durch Hassan Ben Sabah, der sich 1090 mit seinen Anhängern

9. Geschichte des Mittelalters - S. 130

1861 - Münster : Coppenrath
Aber mit dem Lande hatte er noch nicht die Herzen seiner neuen Unterthanen erobert. Wiederholt brachen Empörungen aus, und diese gaben ihm einen Vorwand, seine Herrschaft mit großer Strenge auszuüben. Fast alle alten Einrichtungen, selbst die Landessprache, wollte er ausgerottet wissen. Nur nach und nach konnten sich die Engländer an die Herrschaft dieses furchtbaren Eroberers gewöhnen. Aus der Vermischung der angelsächsischen Sprache mit der französischen, welche die Normannen aus Frank- reich mit herüberbrachten, entstand die jetzige englische Sprache. Diese Eroberung war die erste Ursache der großen Na- tionalfeindschaft zwischen Engländern und Franzosen. Denn weil die Normandie ein Lehen des Königes von Frankreich war, und ein Vasall keine Eroberung sich zueignen konnte, so behaupteten die französischen Könige, England sei ihnen lehenspflichtig. Hier- aus entspannen sich die vielen Kriege zwischen England und Frankreich, die beinahe vierhundert Jahre währten. 41. Die Kreryziige. Mit der Ausbreitung des Christenthumes verbreitete sich auch die Liebe zu seiuem Stifter und die Verehrung der Stadt und des Landes, wo er geboren ward, lehrte und für das Heil der Menschen litt und starb. Schon Constantin ließ, als erster christlicher Kaiser, in Jerusalem eine prachtvolle Kirche des h. Grabes aufführen; seine Mutter Helena wallfahrtete noch in ihrem hohen Alter dahin. Seit der Zeit war Jerusalem nie leer von frommen Pilgern, die von heißer Sehnsucht brannten, die heiligen Orte zu besuchen, wo einst der Sohn Gottes in mensch- licher Hülle wandelte; die Stätte zu sehen, wo er gelitten, und das heilige Grab, das ihn in seinen Schooß aufgenommen hatte. Nirgends war ihre Andacht heißer, nirgends wurde ihr Gemüth mehr vom Irdischen hinweg zum Himmlischen erhoben. Hier fand der Pilger Trost und Linderung in den Mühen des Lebens,

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 68

1840 - Münster : Coppenrath
68 rief unaufhörlich: „Lasset Ader, Bürger, es ist im August so heil- sam, als im Mai! " Von den Straßen drang man in die Hauser und setzte hier das entsetzliche Gewürge fort. Über dem blutigen Gemetzel stieg die Sonne empor und beleuchtete die Gräuel der verwichenen Nacht. Überall lagen die Leichen in den Straßen umher, viele auch wurden aus den Fenstern gestürzt und durch die Straßen nach der Seine geschleppt. Noch zwei schreckliche Tage hindurch wahrte das Gemetzel. Dann durch- zog Karl mit seinen Höflingen wie im Triumphe die leichenersüll- ten Straßen und weidete seine Augen an dem blutigen Schau- spiele. Auch Coligni's Leichnam fand er; der wüthende Pöbel hatte ihn auf alle Art beschimpft und endlich bei den Beinen an einem Galgen ausgehangt. Und als einige Höflinge vom Gerüche der Verwesung sich abwendeten, trat Karl noch naher hinzu, mit den Worten: „Ein tobtet Feind riecht immer gut!" Auch die Königin Mutter machte den entsetzlichen Umzug mit und übte noch an den Leichen frechen Muthwillen. — Ähnliches fand um dieselbe Zeit in den Provinzen Statt, nur daß man sich hier mehr auf die bezeichneten Opfer beschrankte. Das Gerücht von jenem Mordseste, welches man auch die pariser Bluthochzeit nennt, weil nur wenige Tage zuvor Heinrich's vvn Navarra Hochzeit zu Paris gefeiert worden war, erfüllte ganz Europa mit Schauder und Entsetzen. Katholiken sowohl als Protestanten verfluchten die Urheber desselben. Diese erndteten auch nicht einmal die gehossten Früchte ihrer Frevelthat. Denn die dem Blutbade entronnenen Hugenotten, deren Kräfte die Verzweiflung stählte, sammelten sich wieder in den festen Platzen, die ihnen eingeraumt worden waren und rüsteten sich zur Gegenwehr. Die Stadt la Roche lle war ihr Hauptwaffenplatz. Vergeblich wurden sie in derselben von des Königes Bruder, dem nachmali- gen Könige Heinrich Iii., acht Monate lang belagert; seine Macht zerschellte an dem unerschütterlichen Muthe der Bürger. Am Ende mußten den Hugenotten außer der Religionsfreiheit auch alle Rechte wieder bewilligt werden, welche sie vor der Bluthochzeit
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